Yardstick

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In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Diskussionen über die Yardstickzahlen der 2.4mR gegeben. Die Diskussion ist nachfolgend dokumentiert. Ihr könnt sie unter Kommentare fortführen – denn es handelt sich um ein dauerhaftes Thema!

Yardstickzahlen Chiemsee: www.chiemsee-yardstick.de/zahlen.html

Yardstickzahlen Edersee: db.wettsegeln-edersee.de/yardstick.php

Schreiben von Boris Hepp, Technik, Deutscher Segler-Verband e. V. (Juni 2014):

„Leider haben wir in der Tat bis dato noch keine Einstufungsempfehlungen zum 2.4mR bekommen, vermutlich weil dieses Schiff nicht der typische Yardstick Aspirant an der Küste ist.

Die DSV Liste ist naturgemäß etwas Küstenlastig, weil die Binnenseen ausdrücklich eigene Revierlisten haben, und diese sich deutlich unterscheiden von den Werten in der DSV Liste.

Das ist auch ganz gut so, weil Flottenzusammensetzung und lokale Windbedingungen so viel besser berücksichtigt werden können.

Zum 2.4mR würden wir vorschlagen, dass Sie den bekannten Wert nehmen und selbst vor Ort empirisch verbessern.„

Kommentar von Stefan Klötzing (Januar 2009):

„Lasse Klötzing startet in seinem Club (PYC) bei den Mittwochsregatten mit einem Yardstick von 120. Das kommt einigermaßen hin.„

Kommentar von Meino Nanninga (Mai 2010):

„Für den Chiemsee hatten wir im vergangenen Jahr die Yardstickzahl auf 122 festgelegt. Bei 2 gesegelten Regatten hat sich rausgestellt, dass die Zahl gar nicht so schlecht ist. Unter einer Gruppe Kielyachten mit Yardstickzahlen zwischen 106 und 122 habe ich bei 13 Booten den 3. Platz gemacht. In der Gesamtwertung aller Bootsklassen unter 73 Booten hatte ich den 34. Platz.„

Kommentar von Christian Bodler (November 2012):

„Laut www.chiemsee-yardstick.de segeln wir mit 122 Punkten, allerdings sei bemerkt, wegen der Schwachwinde sind bei uns die langsameren Boote um bis zu 2 Punkte höher eingestuft als am Bodensee oder beim DSV.„

Kommentar von Detlef Müller-Böling (Oktober 2014):

„Bei 121 hatte ich keine Chance auf Flachwasser gegen Finns, wohl aber gegen Laser und Europes und alle Dickschiffe. 124 scheint mir nach bisherigen Erfahrungen sehr komfortabel …„

Kommentar von Jürgen Schwittai (Oktober 2014):

„Die 2.4mR macht bei Leichtwind eine sehr gute Figur, so dass der Eindruck besteht, dass sie allen (bis auf den Finns) davon fahren und viel mehr Höhe laufen könnte. Auf Leichtwindrevieren bestand allgemein der Eindruck, dass die Yardstickzahl von 122 zu hoch ist, selbst bei 120 wurden wir z. T. komisch angesehen. Bei mehr Wind, ab 3-4 Bft, ändert sich die Sache dann allerdings.
Nach langen Diskussionen in NRW haben wir uns probeweise auf 117 bei BSNW Regatten geeinigt. Bei unseren vereinsinternen Regatten noch 120.„

Kommentar von Wolfgang Grupe (Oktober 2014):

„Im BSNW experimentieren wir seit einigen Jahren mit der YSZ für 2.4mR. Wir haben uns anfangs an bestehende vom Chiemsee und Edersee (122) gehalten. Als Jürgen Schwittai damit gewann und auch Stefan Kaste weit vorne segelte, kam langsam Unmut in die Szene; es segelten u. a. Zugvögel, Yngling und vor allem Efsixen mit. Haben vor 2 Jahren die Zahl auf 120 gesetzt. Weiterhin waren 2.4 vorne Auf der letzten JHV des BSNW haben wir die Zahl nur für das Jahr 2014 auf 118 testweise gesetzt. Bootsklassen. Auch individuelle Fehler anderer Segelcrews haben das gute Abschneiden der 2.4 begünstigt. Als Abt.-Leiter Segeln im BSNW werde ich die Zahl 120 wieder anstreben wollen. Übrigens gibt es kaum Regattaergebnisse aus denen eine „vernünftige„ Zahl abzuleiten wäre. Es fehlen meist vollständige Angaben.„

Kommentar von Michael Büsing (Oktober 2014):

„Bei Leichtwind ist ganz klar, dass man mit dem 2.4mR vorne ist.
Was man nicht bedenkt ist, dass man in der Rumpfgeschwindigkeit gefangen ist und bei mehr Wind die anderen Schiffe nur von hinten sieht. Die Rumpfgeschwindigkeit ist 2,43 * Wurzel aus der Wasserlinie.
In meinem Revier werde ich unter der Chiemsee-Yardstickzahl 122 berechnet.„

Kommentar von Michael Jakobs (Oktober 2014):

„Ich habe dieses Jahr an mehreren YS-Regatten teilgenommen und bin mit 118 bzw. 120 gewertet worden. Meiner Meinung ist es etwas zu wenig. Natürlich hören wir oft das unsere Boote zu schnell sind bei wenig Wind, jedoch hat Michael Büsing recht: sobald der Wind zulegt sind wir im Nachteil und wenn dann noch welche mit Spinacker oder Gennacker fahren hast du gar keine Chance.„

Kommentar von Ullrich Libor (Oktober 2014):

„Ich habe hier im Saarland an 3 Yardstickregatten teilgenommen. Hatte die erste mit 124 gemeldet, wurde aber vom Landesseglerverband auf 118 gesetzt. 3. bei der Clubmeistereschaft mit Finn und Laser vor mir. 4. bei der Landesmeisterschaft mit Korsar, Finn und Laser vor mir.„

Kommentar von Heiko Kröger (September 2015):

„Yardstick ist immer ungerecht. Mal mehr, mal weniger. Kommt immer auf das Revier und die Windstärke und letztlich auch auf die Kurse an. Sobald Boote gleiten und andere eben nicht klafft die Schere deutlicher auseinander, als wenn alle im Verdrängermodus fahren. Der Yardstick müsste theoretisch revier- und windabhängig gestaltet werden und das für jeder Bootsklasse. Das kann man kaum leisten. Der Sinn von Yardstick ist ja auch, dass man Clubregatten mit allem, was schwimmt durchführen kann und jeder kann mitmachen. Also ist Regel Nummer 1: Spaß haben und alles nicht so bitter ernsthaft nehmen. Ich denke, dass ein Yardstick auf offenen Revieren bei 124 – 125 und auf kleinen Binnenseerevieren bei 122 – 123 liegen sollte.„

Kommentare von Jörg Feder (Oktober 2014, September 2015):

„Kann mich den Ausführungen von Boris nur anschließen. Unser Edersee ist ja eher für unstete Winde bekannt. Da ist unser Dampfer ein wenig im Vorteil, da nan leicht umbauen kann wie in einer Jolle. Gleichzeitig ist das Verhältnis Bootslänge/Segelfläche zu Rumpfgewicht eher dickschiffig. Die offizielle Zahl bei der Wettsegelgemeinschaft ist 118. Sie ist auch deswegen recht niedrig, weil gleich bei der ersten Regatta alle drei Teilnehmer unter den 1. Zehn waren, was natürlich sauer aufstößt. Bei uns ist das Feld bootsgrößenmäßig stark gemischt. Bei Leichtwind mussst Du die „Großen„ manchmal erst weg fahren lassen, bevor der Wind überhaupt bei Dir unten ankommt. Dann kannst Du Dich ans aufholen machen.

Es hängt also wirklich eher von den Revierbesonderheiten ab.

3 Windsituationen:

  • Man dreht seine Runde mit Wind zwischen geht grad noch so und eigentlich sollte man abschießen (1,5-2) Hier hommt es ausschließlich auf die Segeltragzahl an, Genauer Segelfläche zu benetzter Fläche. Hier wendet die Jolle, pullt dabei 1x erlaubt und hat 1 Meter gewonnen. Wir Verdränger haben stress, den Bock erstmal in Bewegung zu bekommen, danach gehts. Beim „In Bewegung bekommen„ haben wir dann Vorteile, wenn wir nicht in der Abdeckung liegen.
  • Es winded nett mit 3: Ausreiten bringt noch nicht sooo viel, die Geschwindigkeit ist noch so gering, dass der Unterschied Verdränger/Jolle noch nicht ins Gewicht fällt: Hier ist unser geringer Wendewinkel ein Vorteil. Weniger Speed, aber kürzere Wege. Gleichzeitig sind wir agil. Wir können mithalten
  • Es bläst stramm bis garstig (4/5): Der Wasserwiederstand nimmt mit der Geschwindigkeit zu, bis wir bei Rumpfgeschwindigkeit zwischen Bug und Heckwelle gefangen sind.
    a)
    Die Jolle: Der Schotte kommt nach hinten, Bug kann über die Bugwelle, Hurra wir gleiten, jetzt gehts ab.
    B)
    Die Yacht: Länge Läuft, längere Wasserlinie=höhere Rumpfgeschwindigkeit. Hier werden wir kaum mithalten können.

So weit ja jedem klar, nur: Situation 1 ist in Flensburg eher theoretisch, während Sitiation 3 in Prien zu den Highlights zählt. Eigentlich repräsentieren diese 3 Windsituationen aber auch 3 Yardstickzahlen.

Es ist damit eigentlich fairer, eine Yardstick-Spanne zu haben um den Besonderheiten Rechnung tragen zu können. Das bedeutet aber wieder, dass Ihr Euch mit den Wettfahrtleiter einigen müsst, welcher Bereich der Spanne hier zutreffend ist.

Fazit: Tauscht Euch untereinander aus, meldet Regatten an uns und den DSV und mit der Zeit wird es konkreter bzw. wir können einen KV-Vorschlag machen.„

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3 Comments

  • Eine etwas längere Betrachtung zu Yardstickregatten mit dem 2.4mR (von Poldi Käther)
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    Vorab kurz zu meiner Person:
    Ich segele seit rund 5 Jahrzehnten. Begonnen als Jugendlicher im 420er, dann diverse Jollen- und Kielbootklassen. Mal als Vorschoter, mal als Steuermann. Habe nie große Meisterehren errungen, mal hinten, mal im Mittelfeld, auch mal vorne dabei. Auch „Dickschiff“ auf Nord- und Ostsee oder dem Mittelmeer bin ich gesegelt, aber nie auf Regatten, sondern nur zum Zwecke der Erholung im Urlaub. Doch auch hier hatte ich immer bei Mitseglern und Familie den Ruf, nicht still sitzen zu können, sondern immer am Zuppeln an irgendwelchen Leinen und schauen nach Winddrehern war.
    Oberstes Gebot aber war und ist immer noch: stets mit viel Spaß und Freude.

    Durch einen Lehrauftrag für das Fach „Yachtentwurf und Segeltheorie“ durfte ich Studierenden an der TU Berlin die theoretischen Hintergründe für diese Gebiete zu vermitteln. Die Hörerzahlen belegten das große Interesse an diesem Thema.
    Im Ehrenamt als Wettsegelobmann des Berliner Segler-Verbandes war ich auch in der Ausbildung von Schiedsrichtern und Wettfahrtleitern tätig. Die Wettfahrtregeln habe ich stets präsent. Als Wettfahrtleiter habe ich einige Erfahrung bei der Durchführung von Club- und Ranglistenregatten, bei der Warnemünder Woche und bei Deutschen bis zu mehreren Weltmeisterschaften.
    Kurzum – theoretisch ist mir so ziemlich alles klar, die Umsetzung der Theorie in die eigene Regattasegel-Praxis ist aber ein anderes Thema.

    Konstruktionsklasse versus Einheitsklasse:
    Bei Einheitsklassen im Segelsport sind die Bauvorschriften eines Bootes genau definiert. Die Boote sind sozusagen „gleich“, der Erfolg hängt maßgeblich vom Können des Seglers ab. Deshalb werden z.B. bei Olympischen Spielen ausschließlich Einheitsklassen gesegelt.
    Hingegen sind bei Konstruktionsklassen die Grenzen nicht so eng gesetzt und geben dem Konstrukteur die Möglichkeit, seine Ideen für eine Steigerung der Geschwindigkeit einfließen zu lassen. Die technische Entwicklung des Yachtsportes profitiert davon erheblich. Die seglerische Leistung ist nicht der allein ausschlaggebende Faktor.

    Vergleich unterschiedlicher Segelboote:
    Seit Segeln als Sport betrieben wird machte man sich Gedanken darüber, wie man unterschiedliche Boote miteinander vergleichbar machen kann. So gab es ab 1896 die immer weiter verfeinerte „Gurtregel“, dann ab 1933 die „International Rule“. Im Jahr 1970 wurde die „International Offshore Rule (IOR)“ ins Leben gerufen. Später dann „IMS – Internatiional Measurement System“, „ORC – Offshore Racing Congress“ usw.
    Alle diese Verfahren versuch(t)en durch Berechnungsformeln, in denen verschiedene Bootsfaktoren berücksichtigt wurden, verschiedene Konstruktionen vergleichbar zu machen. Und wie es nun mal so ist, es gab und gibt Menschen, die in diesen Formeln die Einflussfaktoren untersuch(t)en und Boote möglichst formeloptimal bauten. Das führt zu teilweise extremen Konstruktionen, lange Überhänge, extreme Breiten oder Längen, jenachdem was in der angewendeten Formel bestraft oder bevorteilt wurde.

    Völlig anders geht das Yardstick-System an das Problem heran. Hier werden keine Berechnungen durchgeführt, sondern die Boote aufgrund von Erfahrungen, die bei etlichen Regatten gemacht wurden, mit einem empirischen Faktor versehen. Anpassungen dieser Yardstickzahl werden revierabhängig gemacht. Boote, die für Langstrecken auf See bzw. Komfort gebaut sind, haben sonst auf kleinen engen Revieren, wo viele Manöver erforderlich sind, keine Chance gegenüber kleinen, leichten Booten, die schnell wenden können. Und andersrum.

    Der Deutsche Segler-Verband schreibt auf seiner Homepage, dass „das Yardstick-System … als Vermessungssystem für Club- und Spaßregatten herangezogen wird.“ Damit ist alles gesagt.
    Es müssen aber einige Grundsätze beachtet werden. Niemals dürfen Regattaboote und Fahrtenschiffe in einer Wertung verglichen werden. Boote müssen weiter in unterschiedlichen Yardstickgruppen gewertet werden, ein Boot mit einem YS-Faktor von 99 lässt sich nun mal nicht mit einem Boot mit einem YS-Faktor über 120 vergleichen, eine Jolle nicht mit einem Tourensegelboot. Es gibt eine einfache Rechnung, wie sich während einer Wettfahrt wechselnde Windstärken (Windloch, abnehmender oder zunehmender Wind) auf die berechnete Zeit auswirken. Siehe http://berliner-segler-verband.de/wettsegeln.html => „Einfluss von Änderungen der Windstärke bei YS-Wettfahrten“

    Speziell für die 2.4mR Klasse gelten folgende Dinge:
    Das Boot ist ein leichtes, wendiges, aber klassisches Verdrängerboot. Booten, die nicht wie moderne Kielboote oder Jollen ins Halbgleiten oder Gleiten kommen können, ist eine Geschwindigkeitsgrenze gesetzt. Dies liegt an der „Froude-Zahl“, die den Widerstand von Schiffen im von ihm selbst erzeugten Wellensytem bechreibt. Daraus lässt sich die sogenannte Rumpfgeschwindigkeit herleiten, also die Geschwindigkeit, über die ein Schiff in Verdrängerfahrt nicht hinaus kommt – „es kommt nicht über seine eigene Bugwelle“. Die Rumpfgeschwindigkeit in Knoten wird berechnet nach S = 2.43 * Wurzel [Wasserlinienlänge]. Das bedeutet für unseren 2.4 eine maximal erreichbare Geschwindigkeit von 4.3 Knoten. Diese erreichen wir aber schon schnell bei 3 Beaufort, wird der Wind stärker, wird das Boot im Gegensatz zu größeren Booten oder Gleitern nicht mehr schneller.

    Starken Einfluss haben auch das Revier und der zu segelnde Kurs. Auf kleinen, engen Revieren (z.B. Flüssen oder Talsperren), wo bei einem Kreuzkurs viel gewendet werden muss, ist der 2.4 bei Windstärken bis 3 Bft. unschlagbar. Er ist leicht, springt schnell an, wendet extrem schnell und hat einen sehr kleinen Wendewinkel. Bei diesen Verhältnissen wirkt unser Boot pfeilschnell. Sowie aber raumere Kurse überwiegen oder der Wind mit 4 oder mehr Bft. weht, haben wir keine Chance. Da zieht alles grinsend an uns vorbei.
    Dazu sage ich nur, wenn man die „physikalischen Hintergründe“ kennt, kann man sich gelassen zurücklehnen, ebenfalls grinsen und nach der Wettfahrt die Runde Bier des Siegers entspannt genießen.
    Mir ist es bei mehreren Vereinswettfahrten so gegangen, bei 2.4 Verhältnissen ist man ernster Konkurrent für Platu 25, J24 oder andere sportliche Kielboote. Aber bei anderen Verhältnissen eben ein „gern angenommenes Opfer“ auch für Tourenschiffe.

    Bei Vereinswettfahrten steht aber die Gemeinsamkeit und das Miteinander aller seglerischen Gruppen im Vordergrund, der Sieg ist zwar gerne gesehen – gewinnen macht freundlich – doch nicht das A und O.

    Bei uns wird in Berlin auf dem Tegeler See und der Oberhavel der 2.4mR mit einer YS-Zahl von 122 gewertet. Wie gesagt, bei 2.4 Verhältnissen segelt man damit vorne mit, bei anderen Bedingungen eher im Mittelfeld oder hinten. Ausschlag gibt dann natürlich auch die seglerische Erfahrung der Teilnehmer. Und nicht zu unterschätzen ist der Zustand des Unterwasserschiffes. Boote, die durch langes Liegen im Wasser einen deutlichen Bewuchs aufweisen, sind gegenüber einem Boot, das ein sauberes Unterwasserschiff hat, aufgrund des daraus resultierenden erhöhten Wasserwiderstandes deutlich im Nachteil.

    Von einer „Wind abhängigen“ Yardstickzahl halte ich gar nichts. Der Wind weht über das Jahr unterschiedlich stark und aus unterschiedlichen Richtungen. So ist der 2.4 mal besser, mal schlechter dran. Das gilt aber für alle anderen Boote auch…
    Es mittelt sich also über mehrere Wettfahrten im Jahr.

    Resümee:
    Sieger sollte bei Yardstickwettfahrten stets der Spaß sein!
    Die seglerische Leistung einer Mannschaft kann man ohne andere Einflüsse nur in Einheitsklassen bewerten.

    In diesem Sinne, habt Freude am und beim Segeln
    Poldi

  • Andreas

    Ja Poldi, das trifft’s genau!
    Als Veranstalter der Känguruh (ja, MIT „h“ hinten….)-Regatta auf der Alster, einer der wohl größten Mittwochsregatten in D mit nicht selten über 100 unterschiedlichsten Booten am Start, können wir von viel Spaß berichten.

    https://www.hsc-regatta.org/ergebnis/kg2019gesamt.pdf

    Yardstick ist natürlich nicht gerecht; wie könnte so eine simple Formel das auch sein, wenn es auch wesentlich komplexere Vergütungsformeln nie wirklich geschafft haben!? Beim Känguruh-Verfahren (Vergütung durch Zeitversatz beim Start) kommt noch die Unzuverlässigkeit der Windprognose (welche die Regattalänge und die Startzeiten bestimmt) hinzu. Nimmt der Wind ab (Abendflaute), sind die langsamen Boote im Vorteil, weil sie einen größeren Teil der Strecke bereits mit mehr Wind zurückgelegt haben. Nimmt er dagegen zu (Abendbrise), ist es umgekehrt…..So hat jede Bootsklasse mal „ihren Tag“ und das mittelt sich über die Saison bei 21 Wettfahrten ziemlich gut. Dementsprechend sind mal J22, Conger, Piraten, Contender oder Fiven, mal Laser, OK’s, H-Jollen (Elb- wie Renn-), Zugvögel und you name it unter den Tagessiegern. Sogar die Seezunge (und die ist ECHT langsam) hat hin und wieder ein Top Ten Finish, wenn es mal nur Strassenbahnfahren gibt und die Jollen noch nicht gleiten…….
    Die paar ewigen Meckerer und YS-Diskutierer sitzt unser Wettfahrtleiter mit der gebotenen Ruhe und Autorität aus. Die beruhigen sich wieder, sind am nächsten Mittwoch wieder am Start und dann ist mal „ihr Tag“ und Ruhe.
    Und wer meint, seine ungerechte YS-Zahl sei Schuld an seiner schlechten Performance, sollte sich ruhig mal fragen, ob nicht vielleicht der eine oder andere Gegner einfach besser segelt…..?!
    In diesem Jahr werden wir wohl hoffentlich auch mal den einen oder anderen 2.4er am Start erleben. Meine Verhandlungen mit der benachbarten Segelschule laufen schon und dann setze ich mich da einfach mal rein und hole mir meine Packung ab……da ist es dann erstmal völlig egal, ob ich nun mit 122 oder 118 starte – das Limit bin ich.
    Ob ich allerdings die Nerven habe, einem heranrauschenden, spitzen Kielboot mit fast 2t Kampfgewicht (ich nenne hier bewusst keine Klasse) an der dritten Tonne so ganz cool „Raum“ abzuverlangen und dann auch noch zu insistieren!? Ich weiss nicht……..schaunmermal.

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