Baumaße und Gewichte

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Ich werde immer wieder gefragt:
Wie lang/schwer ist eigentlich…….?
Kannst Du mal die Klassenvorschrift übersetzten…..?

Die Schwierigkeit bei unserer Bootsklasse besteht darin, dass wir eine Konstruktionsklasse sind.
Es gibt die Formel ( L + 2d – F + Wurzel(S) ) / 2,37. An deren Ergebnis muss eine Zahl stehen, die nicht größer als 2,4 sein darf. Der ganze Rest der Klassenvorschrift ist – neben administrativen Regeln – hauptsächlich eine Sammlung von Nebenbedingungen, die die Werte in der Formel einhalten müssen.

Einfacher ausgedrückt:
Es ist klar, dass es eine Vielzahl von Kombinationen an L,d,und S gibt, bei denen 2,4 rauskommt. Viele fallen raus, da es in der Summe kein schwimmfähiges Boot ergibt, und die verbleibenden müssen halt die in der Klassenregel beschriebenen Grundsätze einhalten.

Deshalb muss ein Designer, der seinen Entwurf bei der internationalen Klasse entsprechend registrieren lassen möchte, ein Modell vorstellen. Dort können dann Effektivmaße festgestellt werde.

Ihr habt ja alle schon mal gesehen, dass z.B. Jan ten Hoeve mal mit einer Norlin MK III und mal mit einer Södergren MK IV startet. Beide Boote sind im Detail unterschiedlich, aber beide sind 2.4mR.

Die Eingangs erwähnte Frage muss also lauten: „wie lang/schwer ist bei einer Norlin MK III….?“

Am besten richtet man sich nach den Angaben, die im Vermessungsprotokoll stehen…… Außer beim Bootsgewicht. Da ist bei alten Booten (ca. vor 2000) der Wert falsch und muss auf 254 korrigiert werden.

Was macht der interessierte Segler nun, wenn er was umbauen möchte, aber in der Regel bleiben? Oder einfach, wenn er mal nachprüfen möchte, ob’s stimmt?

Für die NORLIN MK III wurde vor einigen Jahren mal die OD (One Design)-Regel verfasst. Hintergrund war die Forderung des IPC, die Sportgeräte vergleichbar (quasi genormt) zu haben. Quasi genormt, weil natürlich Adaptionen an Behinderungen möglich sein mussten.

Im Kern ist die OD Norm nichts anderes als eine Einschränkung der Bautoleranzen. Aber sie enthält eben viele Massangaben mit max. und min.-Vorgaben. Wenn man sein Boot anhand der OD-Norm prüft, ist man also in jedem Falle richtig. Das heißt natürlich nicht, dass „knapp außerhalb“ nicht mehr 2.4-fähig ist. Einiges ist in der OD-Norm geregelt, was in der 2.4-Vorschrift nicht festgelegt ist.

Man hat aber ein paar Werte, die in jedem Falle richtig sind.

In den Ausführungen der nachfolgenden Beiträge wird deshalb oft auf die OD-Regel Bezug genommen, auch wenn ich weiß, dass die meisten Boote kein OD-Zertifikat haben oder anstreben.
Noch was: Die Ausführungen in allen, auch kommenden Beiträgen beziehen sich – soweit nicht anders angegeben – immer auf NORLIN MK III, da diese 90% der Boote ausmachen.

Viel Spaß
Jörg

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